Verweilend in der monochromen Stille
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Kapitel 2.3: Horatio Landino

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Beitrag von Yokiko Mi März 18, 2015 3:20 am





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»Zeigen wir es diesen Mistkerlen!«





Erstauftritt: "Der dritte Schritt zum Schwanengesang"


Der einundzwanzigjährige Horatio Landino ist ein studentischer Aktivist durch und durch. Zwar weiß er oft nicht, wofür Demonstrationen und Protestbewegungen sind, aber er durchlebt sie und macht sprunghaft sofort mit, ohne großartig darüber nachzudenken. Er lebt strikt nach dem Satz „Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist – es ist nur deine Schuld, wenn sie so bleibt“, weshalb er wahrscheinlich solange an Protesten mitmachen wird, bis er in einer vermeintlichen Utopie lebt. Es ist nicht unbedingt so, als sei er unzufrieden in der Welt, in der er hineingeboren ist; Horatio ist schlicht und ergreifend eine Person, die – ohne es zu bemerken oder auch nur akzeptieren zu wollen – äußerst perfektionistisch ist und nach dem Wunsch strebt, irgendetwas Wichtiges auf der Welt bewerkstelligt zu haben. So gesehen braucht er Anerkennung und Aufmerksamkeit wie die Luft zum Atmen. Bekommt er sie nicht, wird er schnell mal stinkig und übereifrig in dem Versuch, der Welt zu zeigen, dass er es verdient hätte, seinen Wunsch erfüllt zu bekommen.
Problematisch daran ist allerdings, dass – obwohl er immer versucht, stark, rebellisch und mutig rüberzukommen – ein unfassbarer Hasenfuß ist. Er bekommt schnell Angst, schreit bei den kleinsten Schrammen sofort rum, als wäre er gefährlich verletzt, überinterpretiert Dinge in pessimistischem Blick und ist sich in schwierigen Situationen grundsätzlich sicher, dass das Schlimmstmögliche passieren wird. Die Furcht folgt ihm auf Schritt und Tritt und die Befürchtung, dass alles, was er tut, schief gehen wird, führt dazu, dass er einen unfassbar ausgeprägten Fluchtinstinkt entwickelt hat. Dies ist sicherlich einer der Gründe, weshalb er zwar in der Gruppe schnell mal das Maul aufreißen kann, allerdings auf sich alleine gestellt nie die Initiative ergreifen würde.
Er fühlt sich schnell angezogen von rebellischen Menschen. Er prahlt gerne damit, seine Ohren gepierct zu haben, doch in Wahrheit hat er in letzter Minute im Piercingstudio einen Rückzieher gemacht und trägt seither nur Clips. Dennoch versucht er damit auszudrücken, selbst rebellisch zu sein. Dass er dabei grundsätzlich großartig scheitert, ist nicht allzu verwunderlich.
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